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Wie hältst du es mit dem SC-Stadion? – die Gretchenfrage in Freiburg

Bild SC Stadion

Quelle: SC Freiburg

Es ist die an den Infoständen derzeit wohl am häufigsten gestellte Frage: Soll es ein neues Stadion für den SC geben oder nicht? Die Antwort ist für mich einerseits ein klares Ja, ohne dabei aber die Schwierigkeiten zu verschweigen, die es noch zu lösen gilt. In einer Sache sind sich dabei alle einig: Das Stadion in seiner jetzigen Ausgestaltung kann so nicht bestehen bleiben, da es den Anforderungen an einen modernen Spielbetrieb und den nötigen Rahmenbedingungen schlicht nicht mehr gerecht wird. Ein Umbau am alten Standort scheint derzeit nach allen Prüfungen die unwahrscheinlichste aller Varianten und wird zumindest derzeit nicht ernsthaft weiter verfolgt.

Alles läuft also auf einen Neubau zu, der wohl nicht nur im Gemeinderat, sondern vermutlich auch in der Gesamtbevölkerung grundsätzlich auf Zustimmung stößt. Auch ich halte einen solchen Neubau für richtig und will mich politisch dafür einsetzen, diesen schnellstmöglich zu verwirklichen.

Doch neben dem reinen Wunsch nach einem Stadion müssen vor allem zwei Dinge berücksichtigt werden: Der Standort und die Kosten. Der Standort wurde in den vergangenen Monaten viel diskutiert und der Gemeinderat hat sich schlussendlich auf den Wolfswinkel festgelegt. Ohne dem Wolfswinkel die Eignung von vornherein absprechen zu wollen, bin ich dennoch auch im Gemeinderat kritisch mit diesem Standort umgegangen. Ich halte es für grundfalsch, dass man bei einer solch gewichtigen Entscheidung nur einen einzigen Standort genauer unter die Lupe nimmt. Denn nur für diesen einzigen gibt es externe Gutachten, die die Eignung überprüfen. Alle anderen Standorte wurden in einem intransparenten Verfahren hinter verschlossenen Türen ohne ein einziges externes Gutachten ausgeschlossen und dies zum Teil mit wenig plausiblen Argumenten. Ich bin überzeugt davon, dass zum Beispiel der Lehener Winkel oder die Lehener Neumatte ebenso wie der Wolfswinkel mit Problemen behaftet sind. Aber diese dürften kaum größer sein als am Wolfswinkel selbst. Deshalb haben meine Fraktion und ich im Gemeinderat beantragt, dass wenigstens ein weiterer Standort einer vertierenderen Untersuchung unterzogen wird, leider ohne Erfolg. Alle anderen Fraktionen haben sich endgültig auf den Wolfswinkel festgelegt, vermutlich nicht zuletzt wegen des Drucks von OB Salomon, der deutlich gemacht hat, dass er nur bereit ist, den einen Standort zu untersuchen und er bei der Verweigerung das Projekt SC Stadion einstellt. Über das dahinter liegende Demokratieverständnis kann man sicher trefflich streiten.
Neben der Standortfrage muss man aber auch die Kosten im Blick haben. Von uns als Gemeinderäten werden quasi abschließende Entscheidungen verlangt, ohne zu wissen, wie hoch am Schluss die Kosten sein werden und wer was bezahlt. Land, Stadt und SC halten sich gleichermaßen bedeckt und sagen, sie könnten keine Berechnungen vornehmen, bevor nicht die Rahmenbedingungen genauer feststehen. Das bringt mich als Gemeinderat in eine sehr missliche Lage. Denn ein Neubau in einer Größenordnung von vielleicht über 100 Millionen Euro abzunicken, ohne zu wissen, wer was davon bezahlt, wie hoch welche Bürgschaften ausfallen etc. , ist ausgesprochen schwierig. Ich will den Bürgerinnen und Bürgern gegenüber vernünftige finanzielle Entscheidungen vertreten und dafür bedarf es Fakten. Alle weiteren anstehenden Entscheidungen sind m.E. nur dann möglich, wenn Verwaltung, Land und SC einen klare Finanzierung vorlegen. Bevor diese nicht steht, kann man nicht ins blaue hinein entscheiden und hoffen, es wird schon gut gehen.
Das Fazit lautet demnach: Neubau ja, aber nur wenn die Finanzierung im Vorfeld klar geregelt ist. Und hinsichtlich des Standorts bleibt abzuwarten, ob die Gutachten wirklich die Eignung des Standorts Wolfswinkel bestätigen.

1 Response
  • Christoph Maschowski
    8. Mai, 2014

    Für mich mißbraucht die Stadtverwaltung den Stadion-Neubau, um uns, die Bürger zu schikanieren. Ich weiß nicht, was daran „grün“ sein soll, wichtige Naturschutzflächen aufzugeben und damit Sportarten wie den Segelflug zu eliminieren. Das ist die selbe Schublade, wie ein Windrad genau vor die Rampe der Drachenflieger am Kandel bauen zu wollen. Alles verbieten, sinnvolle Freizeitaktivitäten unterbinden.
    In Freiburg regiert der Neid!

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